Kampfsport / Kampfkunst
Naginata ist nicht nur der Name der alten, japanischen Stangenwaffe. Naginata bezeichnet gleichzeitig die Kampfkunst, die den Umgang mit der Naginata lehrt. Im Mittelpunkt steht dabei die Begegnung Naginatakämpfer gegen Naginatakämpfer. Das besondere an Naginata ist, dass nicht nur festgelegte Bewegungsabläufe (Shikake Ôji bzw. Kata) trainiert werden, sondern darüber hinaus auch in Rüstung gekämpft wird (Shiai). Naginata zeichnet sich durch große, schwingende Bewegungen aus, die kraftvolle Schnitte bewirken. Durch schnelle Handwechsel kann der Gegner von allen Seiten und von Kopf bis Fuß angegriffen werden. Das Hauptaugenmerk liegt zwar auf dem Schneiden mit der Klinge, aber der geschickte Einsatz des Stocks erlaubt eine Vielzahl von Kontertechniken.
Erläuterung der Begriffe Kampfsport und Kampfkunst in der Wikipedia.
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Trefferstellen
In Naginata existieren sechs festgelegte Trefferstellen. Im Wettkampf schützt die Rüstung diese Körperteile Die Trefferstellen sind:
- Men -> Vertikaler Schnitt durch den Kopf
- Soku Men -> Diagonaler Schnitt durch den Kopf
- Tsuki -> Stich zur Kehle
- Kote -> Schnitt durch das Handgelenk
- Dô -> Horizontaler Schnitt durch den Rumpf
- Sune -> Diagonaler Schnitt durch das Schienbein
Die Trefferstellen in Naginata.
Shiai
Shiai ist der Wettkampf in Rüstung. Er dauert in der Regel drei Minuten oder endet, sobald einer der beiden Kontrahenten zwei Punkte erzielt hat. Die Gültigkeit eines Treffers wird von drei Schiedsrichtern bewertet und unterliegt strengen Kriterien. Die Anforderungen beinhalten zum Beispiel das Treffen der korrekten Stelle der Rüstung und mit der korrekten Stelle der Naginata, die absichtsvolle Ausführung, fortgesetzte Kontrolle über den Gegner und Koordination zwischen Körper und Naginata. Fair play und respektvoller Umgang mit dem Gegner und den Schiedsrichtern wird in Naginata groß geschrieben. So man Naginata als Methode der Selbstentwicklung betreibt, ist der Wettkampf kein Mittel zum Selbstzweck, aber ein wichtiges Hilfsmittel auf dem Weg. Selbst aus verlorenen Kämpfen kann man viel lernen, sofern man sich eine offene Geisteshaltung bewahrt.
Shikake Ôji
Shikake Ôji bezeichnet in Naginata eine festgelegte Serie von Angriffen, Verteidigungen und Gegenangriffen (in vielen anderen Budô-Disziplinen Kata genannt) zwischen zwei Personen. Durch die Praxis von Shikake Ôji lernt man korrekte Haltung, Ausführung der Schläge, Abstand, Fußarbeit und vieles mehr. Es gibt acht Formen, die ohne Rüstung ausgeführt werden und alle Schläge werden rechtzeitig abgestoppt. Shikake Ôji ist auch eine wichtige Wettkampfdisziplin. Auf Turnieren treten im Engi zwei Paare gegeneinander an und es gewinnt die Mannschaft, welche die geforderten Formen sauberer und harmonischer ausführt. Ab der Graduierung dritter Dan übt man darüber hinaus die Verbandskata, eine Reihe von sieben weiteren, fortgeschrittenen Formen, für die es ebenfalls Engi-Turniere gibt.
Shikake Ôji
Körper und Geist
In Naginata werden sowohl körperliche als auch geistige Fähigkeiten trainiert. Auf der körperlichen Seite schult Naginata Ausdauer und Koordinationsvermögen. Unter den geistigen Fähigkeiten werden insbesondere Konzentration und Selbstdisziplin entwickelt. Die tiefere Beschäftigung mit Naginata bedingt eine Auseinandersetzung mit den Wertevorstellungen des japanischen Rittertums. Daher dient Naginata über die rein sportliche Betätigung hinaus der Entwicklung der Persönlichkeit und wird an vielen japanischen Schulen gelehrt.
Autor: Andreas Nicol