Die italienische Fechtkunst der Renaissance, von Marozzo bis DiGrassi
Die Fechtkunst mit dem Schwert durchlief im 16. Jahrhundert nicht nur in Italien einen großen Wandel.
Während die Bologneser Fechtkunst den Hieb und den Stoß noch gleichberechtigt sah, entwickelte sich bis zum Ende des 16. Jahrhunderts ein klarer Trend zum reinen Stoßfechten.
Daher wandelte sich auch das Schwert vom Seitschwert, das mit seiner kurzen breiten Klinge und einfachem Kreuzparier, noch stark dem mittelalterlichen Schwert ähnelte, zum Rapier, mit schlanker, langgezogener Klinge, welches das 17. Jahrhundert dominieren sollte.
Die Fechtkunst, bisher ein Handwerk aus Erfahrungswerten und Prinzipien, die nur im direkten Unterricht mit dem Meister vermittelt wurden, wurde nun als Wissenschaft betrachtet und anhand der Gesetze der Mathematik und der Mechanik erklärt.
Die Fechtbücher von Achille Marozzo und Giacomo di Grassi zeigen diesen Übergang von der alten zur neuen Denk- und Fechtweise und gerade di Grassi erlaubt einen unkomplizierten Einstig in den Umgang mit der Waffe.
Link zum Fechtprojekt ornata tempora